Die Inschriften der Stadt Paderborn

Die Stadt Paderborn hat ihre Ursprünge in der von Karl dem Großen 776 errichteten Pfalz, die dann im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts Schauplatz mehrerer Reichsversammlungen war. Bereits aus dieser frühen Zeit haben sich Inschriftenfragmente erhalten.

Das Bistum Paderborn besteht als ältestes sächsisches Bistum spätestens seit 815/22. Dem heutigen Dom mit seinem zum Großteil im Diözesanmuseum aufbewahrten Domschatz entstammen die meisten Inschriftenträger des Paderborner Bestandes. Besondere Schwerpunkte bilden hierbei die mittelalterliche Schatzkunst, frühneuzeitliche Kirchengeräte sowie die von Heinrich Gröninger und anderen Bildhauern im 17. Jahrhundert geschaffenen Epitaphien und Skulpturen.

Weitere wichtige Inschriftenstandorte sind die Kirchen des engeren Stadtgebietes, hier finden sich z. B. Inschriften in der Kirche des ehemaligen Klosters Abdinghof (zum größten Teil nur kopial überliefert), in der Busdorfkirche und in der Gaukirche. In Paderborn waren bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch zahlreiche Hausinschriften des 16. und 17. Jahrhunderts vorhanden, die in nieder- oder hochdeutsch und in Latein verfasst waren. Diese Inschriften sind zwar größtenteils verloren, ihr Wortlaut ist aber teilweise durch eine 1796 angelegte Inschriftensammlung und die Arbeiten des Paderborner Bauforschers Paul Michels überliefert.

Bauten und Inschriften im Stil der Weserrenaissance sind im Stadtteil Schloss Neuhaus zu entdecken. Wegen Auseinandersetzungen mit der Paderborner Bürgergemeinde residierten die Paderborner Bischöfe zeitweise in Neuhaus. Die Gebäudeteile des Schlosses, dem der Stadtteil seinen heutigen Namen verdankt, wurden im 16. und 17. Jahrhundert errichtet und mit Bauinschriften ausgestattet.

Einzelne Inschriftenträger finden sich auch in den 1969 und 1975 eingegliederten Stadtteilen, z.B. in Elsen, Neuenbeken und Wewer.

Bearbeiterin: Dr. Sonja Hermann

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