Portal Post Scriptum

Häufig wird der Geschichtswissenschaft vorgeworfen, nicht mehr zeitgemäß und lebendig zu sein, und sich mit dem „Vergangenen“ zu beschäftigen. Doch auch diesen Zweifler*innen kann Geschichte erneut zum Leben erweckt werden mit einem Blick in die Alltagsgeschichte. Die Sorgen oder Gedanken früherer Gesellschaften, festgehalten etwa in privaten Briefen, erschaffen einen persönlichen Bezug. Wir empfehlen das "Portal Post Scriptum" dafür. In der Datenbank werden private Korrespondenzen der Frühen Neuzeit online zugänglich gemacht. "Post Scriptum" stellt private Briefe aus Spanien und Portugal in der Frühen Neuzeit online. Die Datenbank hat sich die Veröffentlichung dieser Briefe und deren historisch-linguistische Analyse zum Ziel gesetzt. Für Recherchezwecke besonders spannend ist die Tatsache, dass die Verfasser*innen dieser Briefe aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen stammen und sowohl Einsicht in das Leben von Politikern, Soldaten oder auch Dieben geben. Viele dieser Briefe sind überliefert worden, weil die Korrespondenz für juristische Zwecke als ein Beweis für eine Straftat diente und sie dementsprechend aufbewahrt wurde. Weiterhin wird auch eine Detailsuche ermöglicht, da die Webseite die Auswahl von Stichwörtern, von Ursprungsorten der Briefe sowie des Typs der Briefe (Liebesbrief, Familienbrief etc.) ermöglicht. Die Suchmaschine erlaubt sogar die Angabe des Geschlechts und des sozialen Status eines Autors.
Gibt es eine bessere Zeit, diese Korrespondenzen zu lesen, als jetzt? Wie wäre es mit einem Liebesbrief? Gewiss ein schöner Anfang, um Einblicke in die Kommunikation zwischenmenschlichen Beziehungen in der Frühen Neuzeit zu erhalten.

Autor*in: V. Andresian

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