05. Dezember 2022

Alheydis Plassmann (1969–2022) Alheydis Plassmann (1969–2022)

Würdigung

Alheydis Plassmann
Alheydis Plassmann © Alheydis Plassmann
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Frau Privatdozentin Dr. Alheydis Plassmann, geboren 1969, war Mitarbeiterin der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft. Nach einem Studium der Fächer Geschichte, Philosophie, Keltologie und Walisische Geschichte in Bonn, Freiburg und Aberystwyth wurde sie 1997 mit einer Dissertation zum Thema „Die Struktur des Hofes unter Friedrich I. Barbarossa nach den deutschen Zeugen seiner Urkunden“ in Bonn promoviert und 2004 mit einer Arbeit zu „Identitäts- und Legitimitätsstiftung in früh- und hochmittelalterlichen Herkunftserzählungen“ ebenfalls in Bonn habilitiert. Ihre Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich der deutschen und britischen mittelalterlichen Geschichte, wobei die Historiographiegeschichte der wichtigste ihrer Forschungsschwerpunkte war; für ihre Untersuchungen hat sie auch international viel Anerkennung erfahren. Auch die Diplomatik hat sie in ihren Arbeiten weiter begleitet. So hat sie Ansätze des Datamining genutzt, um die Urkundenpraxis Heinrichs II. von England auf seinen kontinentalen Besitzungen auszuwerten. Zunehmend hat sie in Forschung und Lehre auch Kölner Themen bearbeitet und damit die rheinische Tradition intensiver Beziehungen zwischen Köln und England fortgesetzt.

Sie war insgesamt 27 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft tätig und hat sich unter anderem als Mitglied des SFB „Macht und Herrschaft“, des Zentrums „Macht und Herrschaft“, des Bonner Mittelalterzentrums und der TRA „Present Pasts“ in vielfältiger Weise engagiert. Als Mitherausgeberin und Schriftleiterin der „Rheinischen Vierteljahrsblätter“ hat sie eine der führenden landesgeschichtlichen Zeitschriften maßgeblich geprägt. Alheydis Plassmann hat sich darüber hinaus als Gleichstellungsbeauftragte in zahlreichen Berufungskommissionen große Verdienste erworben und diese wie ihre anderen Aufgaben mit großem Engagement übernommen. Dies gilt auch für die universitäre Lehre, der Austausch mit den Studierenden war ihr sehr wichtig. In ihren letzten Lebenswochen hat sie sich noch um die Hausarbeiten des vergangenen Sommersemesters gekümmert, die sie gerne alle selbst korrigieren wollte. Und das hat sie geschafft!

 

Für das Institut für Geschichtswissenschaft

Michael Rohrschneider und Andrea Stieldorf

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