Die Kölner Erzbischöfe und Westfalen 1180 bis 1368

 Florian Sommer M.A.

Die Erzbischöfe von Köln gehörten zu den mächtigsten Fürsten des Reiches. Auf regionaler Ebene verfügten sie ebenfalls über besonderen Einfluss und waren sehr gut vernetzt. Seit der Zeit der Ottonen waren die Erzbischöfe Herzöge im linksrheinischen Gebiet (Herzogtum Niederlothringen bzw. Rheinisches Herzogtum). Auch rechts des Rheins entfalteten die Kölner Erzbischöfe bereits im 10. und 11. Jahrhundert an strategisch wichtigen Orten weltliche Macht. Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Frage, wie die Kölner Erzbischöfe ihre Position in Westfalen systematisch ausbauten und weiter entwickelten, welche Methoden und Instrumente sie dazu anwandten und welche Schwerpunkte einzelne Amtsträger dabei vor dem jeweiligen historischen Kontext setzten. Als Startpunkt bietet sich dazu die Verleihung des Herzogtums Westfalen an Erzbischof Philipp von Heinsberg durch Kaiser Friedrich I. im Jahr 1180 an (Gelnhäuser Urkunde). Das Ende des Untersuchungszeitraums soll der Erwerb der lange Zeit mit den erzbischöflich-herzoglichen Interessen konkurrierenden Grafschaft Arnsberg durch Kurköln im Jahr 1368 markieren. Um das Vorgehen der Erzbischof-Herzöge über 180 Jahre hinweg zu analysieren, wird als grundlegende Methode der Vergleich genutzt. Alle untersuchten Protagonisten erfüllen qua Amt definierte Funktionen (z.B. geistlicher Oberhirte, Verantwortlicher für das Kirchengut, Gerichtsherr, Herzog etc.). Die Ausfüllung dieser Aufgabenbereiche kann dann anhand bestimmter Kriterien (z.B. Klostergründungen, Lehnspolitik, Burgenbau, Städte, Verwaltung, Landfrieden etc.), ausgewertet werden. Welche Entwicklungen und welchen Wandel die Kölner Westfalenpolitik erfahren hat und wie sich die Position des Kölner Erzbischof-Herzogs dort verändert hat, soll so deutlich werden.

Kontakt: f.sommer[at]uni-bonn.de 
Betreuer: Prof. Dr. Manfred Groten

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