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In einem Gespräch mit dem deutschen Autor Johann Peter Eckermann sagte Johann Wolfgang von Goethe, dass “die Sprache doch eine Art von Atmosphäre des Landes mit[bringt]”. Eine große Wahrheit verbirgt sich hinter diesem Zitat, denn Sprache reflektiert die unterschiedlichsten Facetten der Menschheitsgeschichte, angefangen bei der Kultur, der Mentalität bis hin zum Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes und des Rechtsverständnisses. Gerade deswegen hat der semantische Wandel der Worte einen hohen Stellenwert in der Sprachforschung. Kein weiteres Wörterbuch existiert, das die deutsche Sprache so umfassend erfasst, wie das Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm. Das behandelt den deutschen schriftsprachlichen Wortbestand angefangen bei der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und ist dementsprechend für die Frühe Neuzeit von eminenter Bedeutung. Die Digitalisierung des Wörterbuches ist durch die Universität Trier ermöglicht worden. Die PDF- Dateien, die auf der Seite frei zum Download bereitgestellt sind, sind bei der Recherche sehr hilfreich. Es ist grenzenlos spannend, nachzuschauen, wie sich der Sinn mancher Worte im Laufe der Jahrhunderte vollkommen verändert hat. Wer hätte gedacht, dass Schimpfen in der Frühen Neuzeit ein noch besserer Grund zum Lachen war als heute.

Autor*in: V. Andresian

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