ONiT Explorer

Kaum ein Urlaub kommt heute noch ohne Fotos aus. Auch in der Frühen Neuzeit waren Reiseberichte gefragt und Reisende dokumentierten fleißig ihre Erlebnisse für zuhause. Besonders für jene, die es sich nicht leisten konnten weit entfernte Orte selbst zu besuchen, war dies die einzige Möglichkeit einen Eindruck von der Fremde zu gewinnen. 

Beliebtes Reiseziel für war das Osmanische Reich. Zahlreiche europäische Händler, Pilger, Gesandte, Gelehrte und Abenteurer machten sich dorthin auf den Weg. Ihre Berichte liefern uns vor allem Erkenntnisse über Kulturaustausch und Wahrnehmung von Fremdheit.

Mit der Website „ONiT Explorer“ lässt sich nun eine Sammlung der visuellen Darstellungen mithilfe KI-gestützter Bildanalyse untersuchen. OniT steht für das FWF-unterstützte Projekt „Ottoman Nature in Travelogues“, das für den Zeitraum zwischen 1501-1850 historische Reiseberichte über das Osmanische Reich digital analysiert. 22.000 Bilder lassen sich nach Textanfragen und auf ihre Ähnlichkeit hin durchsuchen.

Grundlage ist ein Korpus aus mehr als 2.000 Reiseberichten, die vor allem den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek entstammen, aber durch Sammlungen rund um den Globus ergänzt werden. Besonders im Fokus liegt die Bildanalyse von Natur- und Landschaftsdarstellungen. Suchergebnisse können nach Sprache und Datierung gefiltert werden. Wer ein eigenes Bild auf Ähnlichkeiten mit dem Korpus untersuchen lassen möchte, kann dies ebenfalls tun.

Das Projekt ist Ergebnis eines Zusammenschlusses interdisziplinärer Forscher*innen aus der Geschichtswissenschaft, Osmanistik, Computer- und Bibliothekswissenschaft aus Österreich und der Türkei.

Autor*in: M. Klinkenberg

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© Österreichische Akademie der Wissenschaften
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© Österreichische Akademie der Wissenschaften
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