Magdeburger Spuren

Eine Stadt versinkt 1631 in Schutt und Asche – und vergräbt ihre Geschichte mit sich. 

Magdeburg ist die größte Stadt im Osten des Heiligen Römischen Reiches und protestantische Hochburg, als sie am 10. Mai im Zuge des 30-jährigen Krieges von kaiserlichen Truppen erobert und bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Was bleibt ist ein klaffendes Loch in der Quellenlage: Denn auch das Stadtarchiv im Rathaus und die Spruchakten des Schöffenstuhls – zu dem Zeitpunkt eine der bedeutendsten Gerichtsinstanzen in Europa – verbrannten an diesem Tag vollständig.

Diese Lücke zu schließen, ist das Anliegen des Projekts „Magdeburger Spuren“. Unter Rückgriff auf diverse auswärtige Archive in Deutschland und Europa sammelt das Projekt Quellen vor allem aus den Jahren zwischen 1513 und 1631, die in anderen Beständen und Archiven überliefert sind, die reiche Stadtgeschichte beleuchten, und stellt sie digitalisiert zur Verfügung. 

So ersteht digital wieder auf, was 1631 als Stadtarchiv verlorenging - und ein Besuch lohnt: Denn die Quellen, die Belagerungsgeschichte, Finanzen, religiöse Konflikte und vieles mehr dokumentieren, werden nicht nur digitalisiert, sondern teilweise mit Hintergrundinformationen, Transkriptionen und weiterführender Literatur versehen. Auch die Archivsuche wird Nutzer*innen vereinfacht: die Volltextsuche kann durch einen Zeitfilter ergänzt werden und neben einem Klassifikationssystem, das den Entstehungszusammenhang der Archivalien nachvollzieht, sind die Quellen auch thematisch zugeordnet und auffindbar. Hier wächst ein digitaler Fundus, der nicht nur zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, sondern auch zur Reformation und Stellung der Stadt im heiligen Römischen Reich spannendes Material versammelt.

Wer von all dem nicht genug kriegt, kann über den Blog aktuelle Entwicklungen im Projekt nachverfolgen.

Autor*in: M. Klinkenberg

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© Landeshauptstadt Magdeburg - Stadtarchiv
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© Landeshauptstadt Magdeburg - Stadtarchiv
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