Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert

Downton Abbey made in Ostpreußen – so ließe sich die Datenbank „Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert“ beschreiben. Das 2019 abgeschlossene, digital aufrufbare Forschungsprojekt der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften lässt Besucher*innen in den Alltag der Lehndorff-Familie in einem Zeitraum von mehreren Jahrhunderten eintauchen.

Eine Einführung in das Projekt, die Familie Lehndorff, ferner die benutzten Quellen und Abbildungen sowie das Siglenverzeichnis macht Nutzer*innen mit der Datenbank vertraut. Die Quellen, die von privater Korrespondenz über Testamente und königliche Edikte bis hin zu Tagebucheinträgen reichen, können in der erweiterten Suchfunktion nach Titel, Text oder Datum recherchiert werden. Ältere Dokumente stehen nicht selten als Scans der Originale, jüngere als digitale Transkription zur Verfügung. Die Abbildungen teilen sich ebenfalls in Gruppen wie „Familie“ oder „Steinort damals“ ein, während das Register eine zielorientierte Recherche nach Schlagwörtern ermöglicht.

Neben Themen zu Familienbeziehungen und -besitz, zu Politik, Militär und Religion, können die Quellen recht abenteuerliche Begebenheiten schildern. So flehte Marianna von Lehndorff in einer Bittschrift von 1659 den Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm an, sie doch von den Tataren, die sie verschleppt hatten, zu befreien. Ein Blick in die Menükarte der Hochzeit Annas von Lehndorff mit dem Freiherrn von Schrötter 1884 dürfte seinerseits kulinarische Ideen hervorbringen.

Autor*in: S. David