Englische Reichstagpolitik im 16. Jahrhundert
Jonas Bechtold M.A.
Das Dissertationsvorhaben beschreibt den Reichstag des Heiligen Römischen Reiches im 16. Jahrhundert in seiner Eigenschaft als diplomatisches Forum europäischer Fürsten und untersucht das Beispiel der englischen Reichstagsgesandten. Im Zentrum der Fragestellungen steht dabei das Wirken der Akteure in Repräsentation, Verhandlung und Information – kurz: den diplomatischen Praktiken und Wahrnehmungen am Reichstag. Der Zeitraum der Untersuchung setzt mit der Regierungszeit Heinrichs VIII. (reg. 1509–1547) an und schließt mit dem Ende der Tudor-Dynastie unter Elisabeth I. (reg. 1558–1603). Mit der Zeitspanne über das 16. Jahrhundert sollen Brüche und Kontinuitäten der englischen Reichstagsdiplomatie untersucht werden und in Zusammenhang mit der Entwicklung der Institution selbst gestellt werden.
Als Forum der symbolischen Kommunikation kommt dem performativem Auftreten englischer Reichstagsgesandter ebenso Bedeutung zu wie deren Informationsakquise und politischer Verhandlungsführung. Die Biographien des Gesandtenpersonals (Thomas Challoner, Christopher Mundt, Henry Cobham, George Gilpin u.a.) bilden einen Ausgangspunkt der Analyse.
Die Bearbeitung erfolgt anhand englischer (The National Archives, British Library u.a.) und reichsständischer Überlieferung sowie durch Quellen aus dem Reichstagsumfeld (Druckwerke, Medien).
Kontakt: jonas.bechtold[at]uni-bonn.de
Betreuer: Prof. Dr. Michael Rohrschneider